Das sehr andere Weihnachten

So oder ähnlich hätten wir die Überschrift genannt und dann hätten wir Euch berichtet von unserem Weihnachten unter Palmen in der Karibik. Leider ist alles sehr anders gekommen.

Wir hatten kurz vor Weihnachten einen medizinischen Notfall. Und da wir gerade im Paradies – Sandy Island vor Carriacou angekommen waren, war nicht nur das Ereignis selbst furchtbar, sondern auch die Erfahrung der fehlenden medizinischen Versorgung. Natürlich wussten wir das theoretisch vorher und fühlten uns mit Ärztin & gefühlt halbem Krankenhaus an Bord ziemlich sicher, aber jetzt mussten wir leider die herbe Erfahrung machen, wie es sich quasi ohne medizinische Versorgung anfühlt. Wir hätten sehr gerne darauf verzichtet.

Körperlich geht es uns inzwischen allen gut, aber die Situation selbst und die anschließende Krankenhaus - Odyssee hat uns aus der Bahn geworfen. Es steht weitere Diagnostik an, die auf Grenada selbst (wo wir inzwischen wieder sind) nicht gemacht werden kann.

Wir wissen aktuell nicht wie und wann unsere Reise weitergeht. Wir wissen auch noch nicht wie/was für Blogeinträge wir jetzt schreiben können/wollen…..die Leichtigkeit ist uns abhandengekommen.  Aber wer weiß. Da Schreiben ja bekanntlich beim Verarbeiten hilft, geht es vielleicht auch weiter.

Auf jeden Fall werden wir hier- auf diesem öffentlichen Blog - keine weiteren medizinischen Details veröffentlichen.

Wir werden Zeit benötigen, um alles zu verarbeiten und rauszufinden, was uns als Familie guttut.

Nichtsdestotrotz möchten wir nicht unerwähnt lassen, dass wir in diesen aufwühlenden Tagen eine Welle der Hilfsbereitschaft der Segler-Gemeinschaft und der lokalen Bevölkerung erfahren haben, die wir nie für möglich gehalten hätten.

Wir hatten ja unsere LadyBlue (+Essen) auf der Insel zurückgelassen und waren spontan mit der Fähre zurück auf die nächstgrößere Insel in eine Ferienwohnung gezogen. Völlig ungeplant, ohne Einkäufe, ohne Gepäck über Weihnachten und Silvester.

Völlig selbstverständlich und ohne viel zu Fragen wurden wir von vielen helfenden Händen umsorgt; es wurde für uns gekocht, Essen gebracht, Taxifahrten organisiert, mit den Kindern gespielt, Medikamente gebracht, Arztbesuche organisiert und sogar unser Pfannkuchen-Dienstag möglich gemacht…. Und das hat sich sehr gut angefühlt. Wir waren wirklich nicht allein.

Die Bescherung mit den Geschenken erfolgte etwas verspätet, aber immerhin zu fünft unter einer Palme vor unserem Cottage.

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Reflexion der Atlantiküberquerung

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Wieder auf der LadyBlue