4 Tage to go
Zugegebenermaßen 4 Tage vor Abflug ist sowohl die Sachlage, als auch Gefühlslage eine andere. Wir befinden uns mitten im Verabschiedungsmarathon. Coronabedingt feiern wir keine Abschiedsparty, sondern nehmen in Etappen Abschied von unseren Familien, Freunden, Nachbarn…..und so sagen wir seit 1 Woche täglich tschüss, was ehrlich gesagt ziemlich anstrengend ist. Wir stellen ernüchtert fest, dass zum aufbrechen, Abschied nehmen gehört, und das ist mitunter recht traurig. Wir sind gleichermaßen beeindruckt von der Anteilnahme, Neugierde, und den von Herzen kommenden besten Wünschen für unser Projekt. Wir hatten mit soviel mehr Skepsis und Gegenwehr gerechnet, und stattdessen erhalten wir unfassbar praktische Dinge zum mitnehmen wie z.B. eine kleine Wäschespinne (hatten wir noch nicht), Sonnencreme (kann man gar nicht genug dabeihaben), Buntstifte, Geburtstagsgeschenke für das Jahr, vorgeschriebene Briefe zum lesen in Krisensituationen, HARIBO für Notfälle….also da kann man schon mal sentimental werden.
Gleichzeitig sind wir noch mitten im ORGA Modus. Und da läuft grad einiges nicht nach Plan. Mein beantragter Pin für die Kreditkarte wurde von mir nicht innerhalb der möglichen 14 Tage aktiviert. Jetzt muss ich einen neuen beantragen, der kommt aber nicht mehr rechtzeitig vor Abfahrt UND kann nur an die hinterlegte Adresse geliefert werden. Unser Post landet bereits digital…..AAahhhhhh! Zwei von drei Kindern sind diese Woche krank, was dazu führte, dass die geplanten Abschiedsrunden z.B. im Kindergarten mit Ahoibrause noch nicht stattfinden konnten. Außerdem sind fieberbedingt die geplanten Reiseimpfungen noch nicht beendet. Wir anderen haben kurzentschlossen (sozusagen bevor wir uns an den beiden anstecken): Polio, Gelbfieber, Hepatitis A und Typhus auf einmal spritzen lassen. Das ist auch okay, aber jetzt sind bis auf Christian alle schlapp. Die bestellten Schulunterlagen sind zum Teil nicht lieferbar oder nur im Klassenkontingent zu bekommen. Für unsere Mieter wollen wir kleine Anschauungsvideos vom Haus drehen, wobei wir dann feststellen, dass noch das ein oder andere repariert werden sollte oder z.B. ein kleiner Baum im Garten gefällt werden muss. Das wiederum darf der Gärtner aber erst ab Oktober, was ja auch sinnvoll ist aufgrund des Vogel- und Artenschutzes……also, Ihr seht, wir haben hier noch einiges zu planen und zu tun.
Also, ja, die letzten Tage sind eine echte Herausforderung und ich bin im Stress. Wir versuchen die Listen zu priorisieren, die showstopper rauszufinden und rätseln darüber, wie es wohl sein wird, nächste Woche auf dem Schiff zu sitzen, den Blick aufs Wasser gerichtet und sagen zu können: wir sind los!