19 Tage to go

Christian sagt: die website ist online, ich sage: okay?, er sagt: du kannst deinen 1. Blogbeitrag schreiben, ich: ähh, ich? was soll ich denn schreiben?

Es stimmt, wir hatten eine Absprache, er schaffe den digitalen Rahmen und ich könne ja schreiben. Damals als wir bemerkten, dass es für uns wohl eine schöne Erinnerung wäre, die Zeit in Worten festzuhalten, unseren Familien und Freunden eine Möglichkeit zu geben, teilzuhaben an unserem Projekt, unserer Reise, unsere Gedanken, unserer Vorbereitung….aber jetzt: ich fühle mich so was von unvorbereitet!

Wer mich kennt, das ist nicht meine Stärke.

Ich habe zwar schon festgestellt, dass man im Leben und insbesondere bei diesem Projekt nicht immer vorbereitet sein kann, aber am liebsten wäre ich es. Nun gut.

Ich fange also an -ganz unvorbereitet- die ersten Zeilen zu schreiben.

Wir sind Julia und Christian im besten Alter mit Ronja, Lotta und Marla im allerbesten Alter und wir haben uns vor circa 5 Jahren entschlossen mit einem Segelboot für ein Jahr die Welt um den Atlantik zu erkunden. Beim Entschluss konnten wir schon segeln, hatten in Holland ein 22Fuß Segelboot (ca. 7 Meter, definitiv zu klein für 5 Leute), aber noch keine Marla und ich noch keinen Facharzt. Chris führte ein mittelständiges Unternehmen, wir hatten bereits ein schulpflichtiges Kind: also ideale Voraussetzungen um ein einjähriges Segelsabbatical zu planen.

Da wir ganz gut mit dem Motto: Schritt für Schritt zu Recht kommen, zumindest wenn es ein klares Ziel vor Augen gibt, legten wir also fest, dass der ideale Zeitpunkt zum lossegeln sei, wenn das 3. Kind (zu diesem Zeitpunkt noch nicht unterwegs) ca. 3-4 Jahre alt wäre. Kein Wickeln auf dem Schiff, selbstständiges anziehen möglich und die beiden großen Töchter sichere Schwimmer war das Ziel.  

Und dann ergab sich alles. Wir kauften in Frankreich eine betagte Contest 42 Ketch, die bereits 10 Jahre um die Welt gesegelt war. Marla kam munter auf die Welt und ab ihrem ersten Geburtstag verbrachten wir die Sommerferien auf unserer LadyBlue. Uns war es wichtig ausreichend Zeit zu haben, das Boot kennenzulernen und nach unseren Bedürfnissen auszustatten. Außerdem wollten wir gerne vorab ausprobieren, wie es sich denn so lebt zu fünft auf einem Segelboot. Die Urlaube waren toll, die Kinder entwickelten sich rasant zu typischen boat kids und unsere LadyBlue schritt -unbeeindruckt -ganz nach ihrem Naturell- majestätisch durchs Wasser.

Und so kann ich heute berichten, dass wir in 19 Tagen aufbrechen, um ein Jahr auf unserer LadyBlue zu leben. Die häufigste Frage derzeit lautet: „Oh, was man da alles planen muss. Voll der Stress, oder?“ Also, gestresst bin ich in diesem Moment nicht, aber ja unsere to-do-Liste ist ziemlich lang.

Auf meiner Liste stand heute:

- Kleiderschränke aussortieren

- aussortierte Kleidung der Kinder an die Familie weiterschicken

- Julias aussortierte Kleidung zum Sozialkaufhaus bringen

-„zu verschenken“ Kiste an den Straßenrand stellen

- Durchmesser der Fäkalschläuche rausfinden und neue bestellen

- Werkstandhandbuch des Volvo Penta MD 31 A besorgen

- Werft zurückrufen, Austausch der Püttinge bestätigen

- ARC+ Teilnahmegebühr bezahlen

- Oma anrufen

- Lotta 1x1 abfragen

- Mittagessen kochen nicht vergessen -das war in rot umkringelt (-;

- Schlüsselübergabe an unsere Mieter organisieren

- Namensschild an Haustür anbringen

 Und dann ist es natürlich so, dass ich zwischendrin die Liste weiter unten kontinuierlich befülle, das Wohnzimmer sauge, weil sandeln mit Wasser zwar eine super Idee war, aber der eigenständige Toilettengang quer durchs Haus irgendwie zu Sandmatsch auf dem Boden geführt hat (komisch), die bereits eingepackten Badeanzüge+ Badesachen wieder aus dem bereits gepackten Stapel suche, da hier der Sommer ausgebrochen ist und die Nachbarn einen Pool haben. Zügig die ebay Kleinanzeigen Anfragen beantworte, denn manches versuchen wir auch zu verkaufen……Stress also nein, aber recht lebendig fühle ich mich gerade schon.

So weit so gut, weiter geht es mit meiner to do Liste.

P.S. Als kleiner Teaser zum nächsten Blogeintrag: ich werde die zweithäufigste Frage beantworte, die wir gestellt bekommen: „Wie gedenkt ihr mit Konflikten umzugehen?“  Gute Frage!

 

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