Ankern in Porto Santo
Jetzt sind wir schon fast zwei Wochen auf Madeira. Eine wunderschöne Insel, so farbenfroh und so abwechslungsreich. Ronja meinte schon, hier könnte sie auch länger leben.
Doch erstmal zurück zu Porto Santo.
Nach unserer ersten Nacht im dortigen Hafenbecken wurde ich von einer aufgeregten Julia geweckt und wir beide standen Sekunden später auf Deck und sahen die Bescherung: Die Hafenmauer war erheblich näher als gestern abend. Nach dem ersten Schreck mussten wir feststellen, dass unser Anker nachts geslippt war, also nicht mehr gehalten hatte. Gott sei Dank hatte er nach ein paar Metern slippen wieder festen Halt, sprich Sand, gefunden und sich neu eingegraben. Am Abend zuvor hatte ich noch gesagt: Sollen wir doch einen Ankeralarm stellen? Und war dann zu faul und zu stolz dazu. Das wurde schnell "bestraft". Für alle Nichtsegler: Ein Ankeralarm ist im Grunde nicht anderes als ein GPS Alarm. Per GPS wird überwacht, ob unser Boot sich in einem definierten Kreis um den Anker herum aufhält. Falls nicht fängt es an zu piepsen. Das wäre sehr gut gewesen.
Also schnell Anker auf, nochmal im Hafenbecken rumfahren um einen neuen geeigneten Platz zu finden. Und wieder Anker ab.
Und dieses mal richtig.
Denn was war der Grund gewesen? Wir haben einen Rocna 33kg Anker. Damit können wir Stürme vor Anker abwettern. Am Anker liegt es also nicht. Sondern, wie so oft beim Segeln, an der Crew.
Als wir am Abend vorher nach 3,5 Tagen auf See im Hafenbecken bei letztem Tageslicht ankamen waren dort schon viele Schiffe. Und wir wollten nicht soviel Ankerkette "stecken", wie wir es sonst tun und wir es auch brauchen. Immer min. 20m Kette auf Grund.
In unserer ersten Nacht auf Porto Santo waren es ca. 8-10 Meter. Und so hat sich der Anker bei Flut und Schwell losgeruckt. Peinlich.
Lessons learned: Wenn der Gedanke an einen Ankeralarm da ist, machen. Und unter 20m auf Grund ankern wir nicht mehr, wenn es nicht zwingend sein muss.
Jetzt wollte ich ursprünglich über unsere Zeit auf Madeira schreiben. Das gibt’s jetzt im nächsten Blogbeitrag, denn in Porto Santo verbrachten wir nur zwei Nächte, um sofort weiter nach Madeira zu segeln.