Draußen sein - draußen leben

Der größte Unterschied zwischen unserem Leben in Deutschland beziehungsweise dem Leben im Haus im Vergleich zu unserem Leben an Bord, ist das draußen sein.

Seit 8 Monaten tragen wir kurze Hosen und T-Shirts, die Socken sind weit hinten im Schrank verstaut. Und das ist sehr schön. Es ist auch in der Tat überwiegend einfach warm. Aber es ist auch heiß, abartig heiß, und windig, und schwül, und drückend und nass. Ja, vor allem der Regen hat uns hier in der Karibik überrascht. In den ersten Wochen hat es mehrmals am Tag und in der Nacht geregnet, genauer beschrieben: es hat geschüttet. Nur kurz, aber heftig. Und wir sind ja eigentlich immer draußen. Selbst im Boot fühlt es sich an wie draußen, da wir meist alle Luken offen haben. Wir haben die Luken offen, damit der Wind durch das Schiff weht. Wir müssen sie aber schließen, wenn es regnet. Und so jonglieren wir hin -und her mit Regennässe oder drückender Schwüle im Schiff.

Aber es ist so spannend, am Anfang haben wir auch ständig die Wäsche, die bei uns permanent an der Reling zum trocken hängt, auf -und abgehangen, hin- und her, aber inzwischen sagen wir uns: „trocknet auch wieder“.

Und so geht es  auch uns selbst so, inzwischen unterscheiden wir in „es schüttet“, „es regnet“, „es nieselt“, manchmal wird es auch als „es dieselt“  bezeichnet (keine Ahnung wie dieser Begriff entstanden ist) und je nachdem, gehen wir einfach weiter dem nach, was wir gerade tun, ganz nach dem Motto, wir werden auch wieder trocknen.

In der Whisper Cove Marina auf Grenada stand der Spruch geschrieben: Manche Leute werden einfach nur nass und manche spüren den Regen….ich denke, Grenada hat uns den Unterschied beigebracht.

Wir bemerken auch Gerüche viel intensiver. Sowohl den zum Teil verbrannten Müll oder Dieselabgase, oder Fisch, aber eben auch Bäume und Blumen, Koch- und Backdüfte. Zum Beispiel die „passion fruits“ hier, sie riechen fantastisch! Das ganze Boot riecht danach, oder auch wenn wir Brot oder Bananenkucken gebacken haben. Es riecht dann einfach ganz wunderbar.

Es scheint so, als ob unsere Sinne geschult würden.  

A propos draußen sein. Wir haben, seitdem wir auf das Boot gezogen sind, erst viermal unter Deck gegessen. Das heißt, wir frühstücken draußen, und essen zu Mittag draußen und auch zu Abend. Meist passend zum Sonnenaufgang, zum höchsten Sonnenstand und zum Sonnenuntergang.

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Martinique -so far

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Tintenfisch zum Frühstück