Die ersten 150 Seemeilen gen Süden

Wir sind unterwegs.

Die ersten 150 nautical miles liegen hinter uns und zusammenfassend kann ich sagen, wir hatten einen guten Start. Unsere Strecke führte uns von A Coruna nach Ares(2x Hafen) über Muxia (1x Hafen)- Portosin (2x Hafen)- Bucht von Palmeira (2x ankern)- A Pobra do Caraminal (2x ankern) nach St. Vicente (1x ankern, 1x Hafen). Die Zahlen in Klammern stehen für die Anzahl der Übernachtungen entweder im Hafen oder vor Anker. Für uns waren das recht gute Startbedingungen, wobei man sagen muss, dass wir vorab schon 3 Nächte auf dem Schiff waren ohne das Schiff zu bewegen. Dann haben wir uns 2 Tage in Folge mit Mini Strecken (30-120min) an das bewegte Schiff gewöhnt.  Natürlich war die erste Etappe mit 55nm von Ares- Muxia bei sehr wenig achterlichem Wind und doch recht üppiger Atlantikwelle nicht die schönste Strecke unter Motor, aber Dank Scopoderm Pflaster bei den Erwachsenen und Vomex bei der Jüngsten und konzentriertem Blick auf den Horizont bei den Großen auf jeden Fall machbar. Ich kann übrigens nur ein halbes Scopoderm Pflaster kleben (ist natürlich nicht zugelassen) und muss es auch nach 10h abnehmen, weil ich dann in der Nähe nicht mehr lesen kann und diese typische Nebenwirkung für mich sehr unangenehm ist. Christian hat bei vollständig geklebtem Pflaster gar keine Nebenwirkungen beklagt und auch keinerlei Symptome von Seekrankheit. Hipihiphuray! Die zu beobachtenden Delphine entschädigten aber auch so einiges. Und der Sprung ins kalte Nass vor dem Hafen von Muxia machte uns sowieso wieder frisch und munter.

Wettermäßig ist es bei südlichem Wind im Moment eher frisch und nass, auch recht neblig. Aber sobald der Norder einsetzt traumhaft sonnig und schön warm. Die Nächte kühl, wir schlafen super!

Sehr stolz sind wir auch auf unsere 5 Nächte in Folge vor Anker. Zum einen, weil es unser Energiemanagement Dank neuer Solarpaneele zulässt, zum anderen, weil wir beginnen unserem neuen Rocna Anker (33kg) zu vertrauen. Letztes Jahr hatten wir eine sehr unschöne Erfahrung mit slippendem Schiff (damals noch ein 28kg CQR Anker) und uns fünf am Strand und nicht anspringendem Außenborder, so dass wir etwas zögerlich wurden, was Ankern anging.

Aber Dank neuem Anker und support von Leon #reginasailing, der uns sowohl letztes Jahr als auch dieses Jahr zum gemeinsamen ankern überzeugte, erlebten wir wunderbar ruhige Nächte vor Anker. Unter anderem Marlas 4. Geburtstag, den wir mit voreingepackten Geschenken der Familie, Leon, Gaby und Leonie und einer Riesenwassermelone feierten. Ach, und die Guardia Civil kam auch noch vorbei. Einen Kaffee wollten sie nicht, aber nach abfotografiertem Personalausweisen zogen sie zügig wieder ab.

Das Wasser ist mit 18 Grad noch recht frisch, aber Lotta ist heute bereits 4 Runden ums Schiff geschwommen. Wir anderen haben nur von der Badeplattform aus “geduscht” und Haare gewaschen. Da wir aktuell nur bei Landstrom Warmwasser auf dem Schiff haben, hat das keinen großen Unterschied gemacht.

Den einzigen nennenswerten Schaden hat unser Dinghi erlitten, eine Luftkammer ist platt. Wir haben es leider etwas dämlich festgemacht, als wir des Nächtens mit drei schlafenden Kindern an unserer Lady ankamen. Die Welle + alte Badeleiter hat es im wahrsten Sinne des Wortes “zerstochen”, total doof. V.a. weil der Kleber im Reparaturset nicht ausgereicht hat. Drei von vier Flicken sind dicht, aber der 4. eben nicht, weshalb das derzeitige Reparaturendergebnis noch nicht gut ist. Deshalb liegen wir aktuell in St. Vicente im Hafen, denn ohne Dinghi ankert es sich schlecht und unsere Freunde von der ReginaLaska mussten wir heute leider weiterziehen lassen (gestern waren sie unser Wassertaxi). Das mit dem beständigen Abschied nehmen ist irgendwie doof auf so einer Reise. Aber St. Vicente ist traumhaft schön, viele kleine Strände und leckere Restaurants. Auch haben wir hier eine spannende Nacht und Hafeneinfahrt erlebt, war gestern doch nip low tide und auch wenn unsere Berechnungen stimmten und die Marineros im Hafen extra ein Boje mit Fähnchen versenkt haben, um uns anzuzeigen, wo wir lang fahren sollen……bei sooo wenig Wasser und sooo großen Steinen kommen dann doch seltsame Gefühle auf.

Wir sind also putzmunter, die Gegend hier d.h die Rias von Galicia sind traumhaft schön und so segeln wir morgen weiter.

 

 

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Unspektakulär spektakulär