Lanzarote

Von Madeira ging es am Samstag, den 2. Oktober weiter, an den Islas Desiertas vorbei mit halben und raumen Wind nach Lanzarote. Leider überkam uns bei kurzer steiler Welle von vorne erneut die Seekrankheit, was uns alle ziemlich nervte, erhofften wir uns doch diesmal eine nette Überfahrt. Wir hielten aber gut durch, insbesondere da wir mitten in der Nacht über Funk von einem weiteren ARC Boot kontaktiert wurden. Eine weitere Familie mit drei Kindern war unterwegs nach Lanzarote und so konnten wir gemeinsam weitersegeln. Es ist immer wieder ein gutes Gefühl auf dem offenen Atlantik, dem weiten Meer rechts von sich ein kleines rotes Licht zu sehen. So fanden wir auch heraus, dass wir bereits bei 1,5m Welle mit unseren Navigationslichtern am Bug nur noch intermittierend gesehen werden, also immer auf dem Wellenberg, aber eben nicht im Tal. Beim Verwenden der Tricolore oben am Mast jedoch waren wir gut zu sehen und über AIS und Radar natürlich auch. Kurz vor Ankunft hatten wir noch ein kleines Wetterspektakel von Regenschauer, Riesenregenbogen, Auffrischen des Windes um 15 Knoten und Verschlechterung der Sicht, mitten in der angegeben Acceleration Zone, die es hier auf und um die Kanarischen Inseln gibt. Diese Acceleration Zones beschreiben das Durchpfeifen des Nordostwindes rund um die Vulkane und Täler.

In der Marina Rubicon hatten wir reserviert und konnten so nach kurzem Stopp am Reception Pantoon an unserem Pantoon anlegen. Und welch eine Überraschung, als wir beim Bezahlen direkt die Familieneintrittskarte für den Pool erhielten. Die Liegegebühr in der Marina lag bei 33 Euro, die Kosten am Pool lagen bei 10 Euro/Erwachsener, 5 Euro/Kinder d.h. für uns wären Kosten in Höhe von 35 Euro angefallen pro Pooltag ergo sind wir einfach jeden Tag an den Pool gegangen und haben somit gar keine Liegeplatzgebühr bezahlt, wie uns unsere Kinder vorrechneten.

Die Marina Rubicon ist umgeben von Restaurants und diverser Hotel und Appartementanlagen, überwiegend sehr schöne weiße Häuser mit grünen Läden wie es typisch ist für Lanzarote ist. Auf jeden Fall keine riesigen Hotelhochäuser.

Wir erhielten kurzerhand Besuch von Oma und Opa aus Deutschland, die in ihrem Appartement auch einen kleinen Pool hatten, so dass unsere Kinder kurzerhand vom Segelboot ins Appartement zogen.

Gemeinsam mit Oma und Opa erkundeten wir Lanzarote mit einem Mietwagen. Wir besuchten den Nationalpark Timanfaya, eine beeindruckenden Vulkanlandschaft ähnlich einer Mondlandschaft. Wir konnten sogar einen Krater von innen besichtigen. Auf dem Rückweg stoppten wir in Yaiza, dem angeblich schönsten Städtchen auf Lanzarote, wo die weißen Häuser mit ihren grünen Läden in Perfektion erstrahlen. In der umgebauten Escuela Veja gibt es heute Cafes und Souvenirläden. Ein Zwischenstop in El Golfo führte uns zu einer wirklich quitschgrünen Lagune. Lotta stellte fachmännisch fest, das darin wohl andere Algen wuchsen und sich andere Mineralien ablagern. Ja genau.

Wie in Aveiro nur viel größer konnten wir vom Auto aus auch einen Blick auf die Salinen von Janubio erhaschen.

Tags drauf ging es hinab in die Tiefen der Vulkanhöhlen an der Costa Teguisa, und in die von Cesar Manrique fantastisch umgebauten Höhlen inklusiv Cafe und Pool.

Mehr wollten wir wissen von diesem spannenden Künstler Cesar Manrique, der Lanzarote prägte in dem er mit seinen Bauten, Kunstwerken spannend seine bunte Kreativität mit dem schwarzen Basalt verband. Und so besuchten wir auch noch sein Heimathaus, erbaut mitten in und um Basalt. Kellerräume hat er zu Salons umgebaut, ein Pool integriert, riesige Fensterscheiben mit Blick auf die umliegende Vulkane entworfen. Inzwischen ist das Heimathaus eine Touristenattraktion, gefördert und organisiert über die Fundacion Cesar Manrique.

Alles in allem eine sehr spannende Insel, völlig anders als das grüne bunte Madeira.

 

 

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8 nm

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